Rohre aus PSU / PPSU für die Filtrationstechnik: sicher, hitze- und chemisch-beständig filtern

Klassischerweise aus der Trink- und Abwasseraufbereitung bekannt, findet die Filtrationstechnik zunehmend Anwendung in verschiedenen Branchen wie z.B. der Lebensmitteltechnik. Ziel der Filtration ist die Stofftrennung in Permeat und Retentat. Je nach Art der Filtration variieren die Temperaturen, Drücke sowie zu filternde Stoffe, denen die Filtrationsrohre ausgesetzt sind. Als Kunststoffverarbeiter bietet Ensinger ein breites Portfolio an Kunststoffen wie z.B. PP, PE, ABS, PSU, PPSU, aus denen die Rohre gefertigt werden können.

Die Querstromfiltration wird in der chemischen, pharmazeutischen und Lebensmittelindustrie eingesetzt. Die zu filtrierende Flüssigkeit wird parallel zur Membran bzw. zum Filtermedium gepumpt, um das Filtrat quer zur Fließrichtung abziehen zu können. Dazu werden Rohre benötigt, die zum Beispiel entweder das Filtrat transportieren (Permeatrohr) oder die Membranen enthalten (Gehäuserohr). 

Aufgrund der hohen Fließgeschwindigkeit sind diese Rohre hohen Drücken und mechanischen Belastungen ausgesetzt. Außerdem muss das Bauteil temperatur- und chemikalienbeständig sein, je nach Inhaltsstoffen wie z.B. Chemikalien in der zu filtrierenden Suspension oder stark säurehaltigen Inhaltsstoffen. Darüber hinaus werden Korrosionsbeständigkeit und eine möglichst lange Lebensdauer gefordert. Für Anwendungen im Lebensmittelbereich sind entsprechende Zertifizierungen/Zertifikate vorgeschrieben. 

Aus dem breiten Kunststoffportfolio von Ensinger erfüllen die beiden amorphen und thermoplastischen Werkstoffe Polyethersulfon (PSU) und Polyphenylsulfon (PPSU)  die genannten Anforderungen und bieten darüber hinaus weitere Vorteile. Mit einer Dauertemperaturbeständigkeit von 170°C (PPSU) bzw. 160°C (PSU) weisen beide Kunststoffe eine hohe thermische und darüber hinaus eine gute chemische Beständigkeit auf. Bei geringem Gewicht zeichnen sich PSU und PPSU durch eine hohe Festigkeit, Härte und Steifigkeit aus, um den hohen Belastungen standzuhalten.  Neben diesen Hauptanforderungen sind beide Werkstoffe korrosionsbeständig, dimensionsstabil und nehmen nur wenig Wasser auf.

Ein weiterer Vorteil gegenüber Edelstahl ist die Transparenz von PSU und PPSU, die eine schnelle Erkennung von Ablagerungen und Verunreinigungen ermöglicht. Für Anwendungen in der Lebensmitteltechnik liefert Ensinger produktspezifische Bescheinigungen über die Eignung für den Lebensmittelkontakt in Bezug auf die FDA-Zulassung für Rohstoffe, die Einhaltung der Verordnung 1935/2004/EU, 10/2011/EU (spezifische Maßnahmen für Kunststoffe) sowie 2023/2006/EU über die gute Herstellungspraxis (GMP) für Materialien und Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen sollen. 

Je nach Anwendung ist zu prüfen, welches der beiden Polyarylsulfone der geeignete Werkstoff ist. Polyphenylsulfon (PPSU) besitzt eine höhere Temperaturbeständigkeit, höhere Schlagzähigkeit und chemische Beständigkeit als Polyethersulfon (PSU). Daher empfiehlt sich PPSU für mechanisch, thermisch und chemisch besonders beanspruchte Filteranlagen. 
Grundsätzlich bewähren sich Filtrationsrohre aus PSU und PPSU z.B. in der Umkehrosmose, Nano-, Ultra- und Microfiltration.

Die beiden Hochleistungskunststoffe zeichnen sich nicht nur durch ihre chemische Beständigkeit und hohe Schlagzähigkeit aus, sondern auch durch ihre vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten. So lassen sich die Produkte und Fertigteile aus PSU und PPSU gut zerspanen, kleben und schweißen. Als Kunststoffspezialist deckt Ensinger die gesamte Wertschöpfungskette von der Compoundierung über das jeweilige Fertigungsverfahren (Extrusion, Spritzguss, 3D-Druck) bis hin zur Weiterverarbeitung im eigenen Haus ab. 
Als One-Stop Shop hat sich Ensinger in vielen Branchen etabliert, unter anderem auch in der Lebensmittelindustrie. So tragen die Food-Produktlösungen täglich weltweit zum Schutz der Gesundheit und zur sicheren Ernährung bei.