Über 50 Jahre hochwertige Kunststoffe
1966 von Wilfried Ensinger gegründet, blickt das Unternehmen heute auf eine über 50-jährige Erfolgsgeschichte zurück.
Die Meilensteine der Entwicklung der Ensinger-Gruppe skizzieren ein Familienunternehmen, das sich nie mit Erreichtem zufrieden gegeben hat. Die stetige Weiterentwicklung von Produkten und Produktionsabläufen und die Förderung des Mitarbeiterpotenzials gehören seit den Anfangsjahren zu unseren Leitlinien.
Aus Tradition...
... die Zukunft im Blick.
Generationswechsel
2021: Veränderungen in der Geschäftsleitung
Klaus Ensinger scheidet auf eigenen Wunsch hin aus der Geschäftsführung aus. Er betreut jedoch weiterhin strategische Projekte und gehört mehreren Aufsichtsgremien an.
Mit Dr. Oliver Frey, Ralph Pernizsak und Dr. Roland Reber besteht die Geschäftsleitung nun aus drei Personen.
Roland Reber ist seit 2002 Geschäftsführer bei Ensinger. Oliver Frey trat im Juli 2019 in die Geschäftsleitung des Familienunternehmens ein. Bereits seit 2012 ist der promovierte Chemiker für die Sparte Compounds verantwortlich. Ralph Pernizsak, Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik, wurde im April 2020 zum Geschäftsführer ernannt. Zudem leitet er seit 2014 den Geschäftsbereich Shapes.
2019: Verkauf des Geschäftsbereichs Thermix
Um sich stärker auf die Kerngeschäftsfelder zu konzentrieren, veräußert Ensinger das Geschäft mit Thermix Isolierglas-Abstandhaltern an die italienische Fenzi Gruppe. Neben dem Produktionsstandort Cham ist das Vertriebsbüro in Ravensburg von dem Verkauf der Produktlinie betroffen.
Für beide Standorte wird nach Verhandlungen zwischen der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat ein bereichsübergreifender Interessenausgleich und Sozialplan abgeschlossen. Im Werk Cham kann die Mehrzahl der betroffenen Mitarbeiter auf Stellen wechseln, die in anderen Bereichen durch Fluktuation frei geworden sind.
2019: Hybridwerkstoffe erweitern das Technologiespektrum
Mit der Übernahme des Medizintechnik-Herstellers Moll Engineering stärkt Ensinger seine Position in einem Wachstumsmarkt. Das in Lübeck ansässige Unternehmen fertigt Zielgeräte und andere chirurgische Instrumente aus kohlenstofffaserverstärkten Hochleistungskunststoffen, Edelstahl und Titan. Hergestellt werden die Produkte durch den ebenfalls übernommenen Fertigungsbetrieb Wenglon mit Sitz in Dobra, Polen.
Neben Fertigteilen hat Ensinger seit längerem auch Halbzeuge aus Kohlefaser-Compositematerial im Portfolio. Neue Technologien zur Verarbeitung von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen entwickelt die Tochtergesellschaft Ensinger Composites Schweiz in Otelfingen bei Zürich. Dieser Standort ist bereits 2017 durch eine Akquisition Teil der Unternehmensgruppe geworden.
2017: Martha Ensinger verstorben
Martha Ensinger, die Ehefrau des Unternehmensgründers Wilfried Ensinger, ist am 27. Juni nach schwerer Krankheit verstorben. Das Requiem im Dom zu Rottenburg und die anschließende Beisetzung fanden unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit statt.
Die Wilfried-Ensinger-Stiftung wurde in Wilfried und Martha Ensinger Stiftung umbenannt, um Martha Ensingers Engagement für diese gemeinnützige Institution zu ehren.
2016: Ensinger wird 50
Ein halbes Jahrhundert nach den Anfängen in einer Garage in Ehningen ist aus dem Kleinbetrieb eine internationale Unternehmensgruppe geworden. Heute ist Ensinger in allen wichtigen Industrieregionen mit Fertigungsstandorten und Vertriebsniederlassungen vertreten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschafteten die 2.300 Mitarbeiter einen Umsatz von 402 Millionen Euro.
2009: Neue Fertigungshallen für die Sparten Compounds und Spritzguss
Die wachsende Bedeutung der Veredelung von Rohwaren (Compoundierung) macht in Nufringen die Erweiterung von Produktions- und Lagerkapazitäten erforderlich. Die junge Sparte Ensinger Compounds zieht in einen Neubau, der effizientere Produktionsflüsse und deutliche Mengensteigerungen ermöglicht. Ein technischer Glanzpunkt ist ein Reinraum für die Produktion von Medizintechnik-Werkstoffen.
In Rottenburg-Ergenzingen entsteht ein neues Spritzgusswerk. In Nufringen fehlte der Platz für den weiteren Ausbau der Sparte. In der neuen Fabrik sind alle Werksbereiche eng miteinander verzahnt, die Optimierung des Warenflusses spielte bei der Planung eine wesentliche Rolle. Organisation und Qualitätsmanagement orientieren sich an den strengen Standards der Zuliefererindustrie.
2008: Profilfabrik in neuer Dimension
2007: Zerspanung in Shanghai
Nachdem Ensinger bereits 2002 ein Repräsentanzbüro in Shanghai eröffnet hatte, ist das Unternehmen jetzt auch mit einem eigenen Fertigungsstandort im bevölkerungsreichsten Land der Erde vertreten. Mit der Gründung der Ensinger Engineering Plastics Company schlägt Ensinger ein neues Kapitel der Erfolgsstory Asien auf. Von Shanghai aus stellt das Unternehmen zerspante Werkstoffe in bester Verarbeitungsqualität für die wachsenden Märkte bereit.
2005: Wilfried Ensinger erhält Bundesverdienstkreuz
Bundespräsident Dr. Horst Köhler verleiht Wilfried Ensinger den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Damit wird der Unternehmensgründer für sein vielfältiges soziales, kulturelles und wissenschaftliches Engagement geehrt.
2004: Ehrensenatorwürde der Universität Stuttgart
2002: Wechsel in der Geschäftsführung
Michael Koch verlässt das Unternehmen, einige Monate später tritt Dr. Roland Reber als Nachfolger in die Geschäftsführung ein. Der Werkstoffwissenschaftler war zuvor bereits als Unternehmensberater für Ensinger tätig.
2001: Kleiner Querdenker
Der Künstler Otmar Alt entwirft den „kleinen Querdenker“. Die aus 42 Hightech-Kunststoffen bestehende Skulptur symbolisiert die Philosophie des Unternehmens. Mit der Aktion "Kunst aus Kunststoff" will Ensinger deutlich machen, dass es sich bei Engineering-Leistungen um einen kreativen Prozess handelt. Die Mitarbeiter haben den Mut, gewohnte Denkstrukturen zu verlassen und innovative Wege zu beschreiten. Echte Querdenker eben.
1999: Ensinger do Brasil erhält eine moderne Produktionsstätte
In São Leopoldo, im südöstlichen Zipfel Brasiliens, weiht die Unternehmensgruppe eine neue Produktionsstätte ein. Ensinger do Brasil vertreibt die Halbzeuge und Komponenten auf dem ganzen südamerikanischen Kontinent.
1998: Gründung der Wilfried-Ensinger-Stiftung
Der Unternehmensgründer ruft die Wilfried-Ensinger-Stiftung (heute: Wilfried und Martha Ensinger Stiftung) ins Leben. Sie unterstützt kulturelle Projekte in seinem Wohnort Rottenburg, soziale Projekte in Osteuropa, Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika sowie Nachwuchswissenschaftler in Deutschland.
Klaus Ensinger und Michael Koch folgen als Geschäftsführer Wilfried Ensinger, der als Vorsitzender des Beirats weiterhin Impulsgeber in strategischen Belangen des Unternehmens ist.
Internationalisierung
1994: Herstellung von Polyimid-Halbzeugen und -Fertigteilen
Am österreichischen Standort Lenzing stellt das Tochterunternehmen Ensinger Sintimid Halbzeuge und Fertigpressteile aus Polyimiden her, die für höchste Anwendungstemperaturen geeignet sind. Schmelztechnisch sind diese Hochleistungskunststoffe nicht verarbeitbar. Die Herstellung von Teilen erfolgt deshalb durch Sintern.
1993: Polyamid-Guss
Im Werk Cham wird eine neue Gießerei für Polyamid-Formteile aufgebaut, 1994 nimmt Ensinger zusätzlich Gießanlagen für Halbzeuge in Betrieb. Knapp zehn Jahre später werden die Produktionsbereiche PA 6G und Nyrim in der Sparte „Polyamid-Guss“ zusammengeführt.
1989: Neubau in Nufringen und Expansion im Ausland
Auf der Suche nach einem geeigneten Vertriebsstützpunkt in Norddeutschland erwirbt Ensinger ein Gelände in Anröchte. In Nufringen wird ein neues Verwaltungsgebäude eröffnet. Der Vertrieb verlangt nach dem Erfolg der Ensinger Ltd. weitere eigenständige ausländische Standorte: 1989 entsteht Ensinger France S.A.R.L., ein Jahr später Ensinger Italia. In der nächsten Dekade werden zahlreiche weitere Niederlassungen in Europa, Südamerika und Asien gegründet.
Die dezentrale Organisation der Firmengruppe schafft „Unternehmer im Unternehmen“ und ermöglicht es, mit neuen Produkten und Strukturen auf die regional unterschiedlichen Bedürfnisse der Kunden einzugehen.
1987: Gründung der Ensinger Ltd.
In Rekordzeit gründen Wilfried Ensinger und John Speirs im südwalisischen Llantrisant die Ensinger Limited. Ebenso schnell geht es weiter auf dem britischen Markt, mit organischem Wachstum, aber auch mit Akquisitionen. 1994 wird der Zerspanungsspezialist TRIG Engineering mit Sitz in Bridgwater erworben.
Sitz der Zentrale ist inzwischen Tonyrefail. Mittlerweile sind bei der größten europäischen Tochtergesellschaft mehr als 200 Mitarbeiter in den wirtschaftlich bedeutenden Regionen tätig.
1986: Die erste Auslandsniederlassung: Ensinger Inc.
Die Internationalisierung des Unternehmens hatte bereits Anfang der achtziger Jahre begonnen, geriet dann aber ins Stocken. Zuerst wurde über Vertriebspartner im Ausland exportiert, doch Wilfried Ensinger erkennt, dass diese Kooperationen den Anforderungen von Kunde und Produkt nicht gerecht werden. Die Joint-Ventures in der Schweiz und in den Vereinigten Staaten scheitern.
Nur mit einer dezentralisierten Produktion in den Nachfrageländern kann Ensinger dem Wechselkursrisiko dauerhaft begegnen. Deshalb beginnt Wilfried Ensinger Mitte der Achtziger erneut mit der Standortsuche in den USA. Mit dem mutigen Schritt, mit neuem Personal in Washington/Pennsylvania in einer eigenständigen Ensinger Inc. zu beginnen, entsteht die heute größte Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe.
In den folgenden Jahren kann Ensinger Inc. die eigene Marktposition systematisch ausbauen. Heute arbeiten mehrere hundert Beschäftigte an Produktionsstandorten in New Jersey, Texas, Connecticut, Delaware und in der US-Zentrale nahe dem Industriezentrum Pittsburgh.
Diversifizierung
1985: Start der Fertigung von Spritzgussteilen
Um den eigenen Kunden einen kompletten Service bieten zu können, baut Ensinger in einem hart umkämpften Markt ein weiteres Standbein auf: Schwerpunkt der neuen Spritzguss-Fertigung sind zunächst gleitreibbeanspruchte Teile im Getriebe- und Antriebssektor. Die Compoundierung von Rohstoffen hatte das Unternehmen bereits ein Jahr zuvor aufgenommen.
1980: Zweigwerk in Cham
Seit Ende der siebziger Jahre befindet sich das Unternehmen in einer stürmischen Wachstumsphase. Aus Mangel an Fachkräften im Großraum Stuttgart tritt Ensinger die Flucht nach vorne an und gründet ein Zweigwerk in Cham (Oberpfalz). Der Zerspanungsbetrieb beginnt mit einer Handvoll Mitarbeitern und einer kleinen Anzahl von Maschinen in angemieteten Produktionsräumen. Nur vier Jahre später errichtet Ensinger eine Produktionshalle im Industriegebiet Altenmarkt und stellt viele weitere Mitarbeiter ein. Die neuen thermoplastischen Werkstoffe setzen neue Bearbeitungstechniken voraus. Mit der Umstellung auf rechnergestützte, fünfachsige Zerspanungsmaschinen gelingt der Übergang zur Großserienfertigung.
1977: Beginn der Fertigung von Wärmedämmstegen
Die Hersteller von Aluminiumfenstern und -fassaden suchen seit einigen Jahren nach Lösungen für die thermische Isolierung ihrer Metallprofile, um die neuen Richtlinien zur Absenkung des Gebäudeenergieverbrauchs erfüllen zu können. 1974 beginnt Ensinger mit der Entwicklung der Extrusionstechnik für die Verarbeitung von glasfaserverstärktem Polyamid 6.6 zu Präzisionsprofilen. Die Zulassungsbestimmungen und Normen werden parallel erarbeitet, in enger Zusammenarbeit mit BASF, Wicona, der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und dem Fensterinstitut ift Rosenheim. Im Dezember 1977 kann Ensinger die ersten serienmäßig hergestellten Dämmleisten ausliefern. Das zweite Werkzeug wird im Juli 1978 in Betrieb genommen.
Die zunächst in Nufringen und seit 1988 in Cham hergestellten Wärmedämmprofile sind bis heute eine wichtige Säule des Geschäfts. Seit 2001 wird die Produktreihe unter dem Markennamen insulbar® vertrieben.
1971: Zerspanung von Halbzeugen
Das Angebotsspektrum wird breiter: Ensinger beginnt mit der Herstellung von Maschinenelementen und Komponenten durch Zerspanung von Halbzeugen. Die kontinuierliche Erweiterung des Produkt-Portfolios macht das Unternehmen im Laufe der Jahre zu einem führenden Anbieter auf dem Gebiet der Hochleistungskunststoffe. Einen wichtigen Beitrag leistet dabei die anwendungstechnische Beratung, die bereits in der Frühphase der Kundenprojekte einsetzt. Dieses Marktpotenzial hatte Wilfried Ensinger schon bei Unternehmensgründung im Blick.
Unternehmensgründung
1970: Umzug nach Nufringen
Mit der Verlagerung des Firmensitzes von Ehningen ins nahe gelegene Nufringen erweitert Ensinger seine Fertigungskapazitäten um ein Vielfaches. Neben einem neuen Gebäudekomplex für die Produktion und Verwaltung stehen in der Rudolf-Diesel-Straße großzügige Lagerflächen zur Verfügung. Durch den Erwerb umliegender Logistik- und Fabrikhallen kann das Familienunternehmen in den folgenden Jahrzehnten am Standort weiter wachsen.
1966: Gründung der Ensinger oHG
In den Jahren nach 1960 wurde in Europa und Nordamerika die Produktion hochtemperaturfester Polymere aufgenommen. Die Verfahren für die Verarbeitung dieser neuen thermoplastischen Kunststoffe waren allerdings noch nicht ausgereift. Viele der heute verbreiteten glas- und kohlefasergefüllten Werkstoffe etwa konnten damals noch nicht zu hochwertigen Halbzeugen extrudiert werden.
Nachdem Wilfried Ensinger in der Industrie bereits über mehrere Jahre Erfahrungen in führenden Positionen erlangt hatte, reizte das Ziel, aus den aufkommenden technischen Kunststoffen Qualitätshalbzeuge und Maschinenelemente zu fertigen. 1966 startet der Ingenieur in Ehningen (bei Böblingen) sein eigenes Unternehmen. In einer Garage entwickelt er auf selbst konstruierten Anlagen neue Extrusionsverfahren. Von Anfang an arbeitet Ensinger eng mit den Rohstoffherstellern und Kunststoffanwendern zusammen.